Inzwischen wird das bergen von Fahrzeugen zu unserem Hobby, irgendwie erwischen wir immer die Plätze wo die Mongolen sich festfahren. Das erstaunliche ist, dass Sie den Zeitpunkt exakt dann wählen, wenn wir gerade zu Abend essen. Zunächst kommt ein Familenvater und bittet uns zu helfen. Ich gebe ihm zu verstehen, dass wir erst essen und in 5 Minuten bei Ihm sind, er wird etwas nervös und wir verstehen warum. Thorsten begreift als Erster dass das Wasser bereits in das Auto läuft. Wir beeilen uns, packen alles zusammen und ziehen den Wagen aus dem Wasser. Zurück an unserem Übernachtungsplatz mit Blick auf die Furt kommen ein paar LKW angefahren, ich nicke Thorsten zu und sage er soll schon mal zusammenpacken. Und so kommt es dann auch das wir zum nächsten Einsatz unterwegs sind. Wie war das beim letzten Mal, alle guten Dinge sind drei? Ein Pärchen klopft an die Tür, sie kann sogar einige Brocken deutsch. Sie bittet uns um Hilfe und da können wir schlecht ablehnen. Diesmal ein gutes Stück hinter der Furt treffen wir auf das havarierte Fahrzeug, aber soweit kommen wir gar nicht, denn da stecken wir schon selber in dem „Schlammmassel“ Wir schaufeln bis 12 Uhr Nachts und nachdem unser Windenseil auch noch gerissen ist, erkennen wir das es nichts mehr bringt. Mogi, wie die kleine Mongolin heißt hat mit einer Decke von uns im Auto geschlafen. Am nächsten Morgen springt Sie sofort aus diesem und hat die Hände schon wieder an der Schaufel. Sie hat ein schlechtes Gewissen das Sie uns in diese Lage gebracht hat und weicht nicht von unserer Seite. Nach vielen Versuchen sehen wir das es so nicht viel bringt. Thorsten und Mogi laufen in den nächsten Ort und finden eine Werkstatt, die wohl auch ein großes Auto haben. Doch zunächst kommen 4 oder 5 Leute um sich das Ganze zu betrachten, anschließend wird eine Winde geholt, die wohl schon unter Dschingis Kaahn gedient hat. Mit Schaufeln bewaffnet geht es dem Matsch an den Kragen, aber leider schlägt auch der Versuch fehl, wir fluchen in uns hinein. Tags zuvor sind hier so viele LKW durchgekommenen und wenn man mal einen braucht…
Mogi telefoniert herum und versucht irgendetwas zu erreichen, die Männer von der Werkstatt geben auf. Ich Schaufel wie verrückt alleine weiter, und wenn ich diesen ganzen Berg abtragen muß, ich komme ich hier wieder raus. Nach vielem Hin und Her soll nun doch ein Fahrzeug unterwegs sein, na wer´s glaubt. Währenddessen gehen Thorsten und Mogi dem Fahrzeug, es soll wohl ein Trecker kommen, entgegen. Und tatsächlich kommt ein kleines russisches Ungetüm, was uns ohne Mühe herauszieht, es reichten tatsächlich 20 cm ziehen, denn den Rest bin ich alleine herausgefahrenen.
Inzwischen ist das andere Fahrzeug auch befreit. Und es wird nicht langweilig, da kommen zwei Kids angelaufen die Goji Beeren sammeln, Sie sprechen mit den inzwischen wiedergekehrten Männern der Werksatt, die auf einmal alle die Augen aufreißen und den Kinder hinterhergehen. Die beiden haben eine Leiche am Fluss gefunden, wahrscheinlich ertrunken und angespült. Wir frotzeln ein wenig herum und die Mongolen meinen, dass ich wahrscheinlich gleich das Polizeiauto aus dem Schlamm ziehen muss.
Aber dazu kommt es nicht, wir setzen Mogi auf den mittleren Sitz und verlassen den Modder in Richtung Ulaanbaatar, hier setzen wir die taffe Mongolin ab und verabschieden uns von Ihr. Wir suchen schnell einen Platz und haben uns erst mal ein kühles Bier nach dieser Nacht und diesem Tag verdient.
Da steckt unsere Maggie im mongolischem Schlamm!
Schöne Gegend hier am Fluss Tuul, aber dafür haben wir keine Augen.
Unser Windenseil ist bei der nächtlichen Aktion gerissen.
Da marschiert Mogi mit großen Schritten in Richtung Hilfe.
Der Vorarbeiter der Werkstatt…
…fasst auch mit an!
Fünf hilfsbereite Mongolen unter Maggie.
Der erste Versuch mit der Handwinde scheitert.
Mogi und Thorsten verstehen sich prächtig und entscheiden, da geht’s raus!
Maggie ist draussen und zurück bleibt eine Matschkuhle
Die beiden Jungs haben die Leiche gefunden, sie scheinen es gut verkraftet zu haben.
Mogi beim aufräumen und zusammenpacken.
Taffe kleine Mongolin, eigentlich sollten wir Dir helfen aber hinterher war es umgekehrt.