Nach unserer „Matscherfahrung“ bewegen wir uns langsam auf die Grenze Russlands zu, unser Ziel ist der Baikalsee auch die Perle Sibiriens oder das heilige Meer genannt. Kurz vor der Grenze Mongolei/Russland, finden wir noch einen wunderschönen Übernachtungsplatz in der Natur, umgeben von saftigen Wiesen und den verschiedensten Wildkräutern. Es duftet es fantastisch nach purer Natur!
Wir genießen den letzten Abend in der Mongolei, wohl wissend das wir ja bald wiederkommen.
Am nächsten Tag geht es dann zur Grenze, irgendwie kann man sich an so etwas nicht gewöhnen. Wir brauchen dieses Mal für die Einreise lediglich fünf Stunden. Schon kurz nach dem Grenztor auf russischen Straßen fällt mir tatsächlich auf, Maggie hat ja noch einen fünften Gang, diesen hatte ich auf den Straßen der Mongolei schon fast vergessen. Nun kommen wir auf den asphaltierten Straßen wieder schneller voran.
In Ulan Ude, der Hauptstadt der Republik Burjatien, gönnen wir uns mal ein Hotelzimmer. Bezüglich der Registrierung aber auch weil wir auf den Tag genau vier Monate auf Reisen sind, lassen wir es uns mal gut gehen.
„Die Registrierung ist ein Prozess, durch den die russischen Behörden nach Ankunft in Russland benachrichtigt werden, wo man uns finden kann. Das Prozedere muss durchgeführt werden, wenn man länger als sieben Tage in Russland bleibt. Hierfür ist immer der Gasgeber verantwortlich, man kann dies auch bei der Post oder den Regionalbüros erledigen.“
Von unserem Zimmer, im Hotel Beikal-Plaza, können wir direkt auf das monumentale Lenindenkmal, mit einer Gesichtshöhe von 7,70 Metern und etwa 42 Tonnen Gewicht, blicken. Wir spazieren bei herrlichem Sommerwetter durch die Stadt und genießen am Abend den Luxus eines Restaurants, mal kein Streit um den Abwasch.:-)
Am nächsten Tag verlassen wir, nach einem reichhaltigem Frühstücksbuffet, die Stadt. Wir wollen nun endlich zum Wasser und den Baikalsee sehen, schmecken und fühlen. Unser erster Anlaufpunkt ist das Kloster von Posolsk. Die Gründung des Klosters basiert auf einem weniger friedlichem Ereignis als man es annehmen sollte. Im Gründungsjahr wurde hier ein Gesandter des Zaren von Kosaken ermordet. Daher auch der Name des Klosters, Posol bedeutet Botschafter.
Hier treffen wir einen Großvater mit seinen fünf Enkelkindern, sie kommen in den Ferien jeden Tag zum Baden hierher. Wir schauen verwundert und leicht fröstelnd mit Jacke zu, denn es ist verdammt stürmisch an diesem Tag und mich würde heute keiner ins Wasser bekommen. Aber den Kids scheint dies nichts auszumachen, sie tollen und toben im Wasser und auf Ihrer Luftmatratze. Opa kommt noch kurz zum Laster und weiß natürlich das unsere „Maggie“ ein Magirus ist, anschließend muss natürlich noch ein Bild für das Familienalbum gemacht werden.
Am Abend wandert dann noch ein singender Mönch in schwarzer Kutte und langem Bart vorbei, der aber keine Notiz von uns nimmt.
Wir fahren auf die größte Halbinsel des Baikals, die Swjatoi Nos am Ostufer gelegen, heißt so viel wie „Heilige Nase“
Hier schlagen wir ungestört für ein paar Tage unser Quartier mitten am Strand auf, bald gesellen sich unsere Bekannten Heike, Didi und Jochen mit Ihren Mercedes G Modellen dazu. Die Gruppe kommt gerade aus China und so ist klar das wir abends am Lagerfeuer viele Informationen über die Reise austauschen.
Das Feuer brennt, es ist fast windstill, nur das leise Plätschern der Wellen des Sees und ein fantastischer Sternenhimmel über Burjatien. Wir sitzen gemeinsam im warmen Sand und hören die schillernden Erzählungen der Reisenden. Das strahlen und funkeln der Augen ist beim Erzählen fast so hell wie die Sterne am Himmel. Das ist einer der schönen Momente, in denen man begreift wofür man das alles macht.
Unser kleines Camp Baikal.
Der Baikalsee ist mit 1642 Metern der tiefste und mit mehr als 25 Millionen Jahren der älteste Süßwassersee der Erde.
Er ist vom Südwesten zum Nordosten 673 km lang und maximal 82 km breit.
Der Baikal bildet das größte Reservoir flüssigem Süßwassers der Erde mit einem Fünftel der flüssigen Süßwasserreserven. Der See hat ein Volumen von 23.615,39 km³, welches damit größer ist als das der Ostsee und etwa dem 480ig fachen Wasserinhalt des Bodensees entspricht.
Riesige Taigawälder, Grassteppen und felsige Gebirge wechseln sich ab. Teils unberührte Natur präsentiert sich hier in voller Pracht. Man darf nicht vergessen das es bereis im Oktober beginnt empfindlich kalt zu werden, wir sitzen in der Sonne, gehen baden und können uns nicht vorstellen das der See im Winter bis zu einem Meter dicke gefroren ist.
Ich könnte an dieser Stelle noch so vieles über die verschiedenen Winde und das Klima schreiben, aber ich denke das Internet gibt dazu genügend Infos.
An der Grenze trifft man so manche Reisende.
Ulan Ude
Opa mit seinen Enkelkids beim täglichen baden im Baikalsee
Kloster Posolk
Heike, Didi und Jochen mit Ihren Mercedes sind schon weit gereist.
Danke für die vielen nützlichen Tips und die Gespräche am Lagerfeuer.