Mit Werner in Kaunas
Wir schauen uns gern die Städte und Bauwerke in den einzelnen Städten und Ländern an, aber wie immer nach so viel Kultur und Sehenswürdigkeiten müssen wir erst mal wieder raus in die Natur zum durchatmen, wir nutzen wieder die App der polnischen Staatsforst und suchen uns einen schönen Biwakplatz heraus. Außer ein paar Anglern, die hier versuchen den Fisch zu überlisten, sind wir alleine. In der Nacht sowieso, da das Nachtangeln in Polen verboten ist, es darf hier nur von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang gefischt werden. Viele Ruhetage gönnen wir uns zur Zeit nicht, unser Visa für Russland beginnt am 01.05 und bis dahin sind noch einige Kilometer abzuspulen. Aus diesem Grund verlassen wir unseren Platz am See und nehmen Kurs auf Litauen. Mich lässt ein Gedanke nicht los und ich grübele den ganzen morgen darüber nach was ich für Geräusche vom anderen Seeufer in den Morgenstunden wahrgenommen habe, jetzt weiß ich es endlich; wir hörten Elche ! Kurze Zeit später warnen auch einige Schilder an der Straße vor den Tieren.
Die Straßen Richtung Litauen sind recht gut und so kommen wir zügig voran, der Grenzübergang ist dank des Schengen Abkommens genauso unspektakulär wir der nach Polen. Wir haben jetzt allerdings wieder den Euro als Zahlungsmittel, dies bleibt so bist Estland. Auch Dosenpfand gibt es hier in Litauen wieder, ansonsten fällt uns gleich auf das hier stark auf Mülltrennung geachtet wird, genau wie wir es in Polen gesehen haben.
Auf unserer Marokko Tour im Winter haben wir in Mhamid Werner und seine Frau Dahle auf einem Platz kurz hinter der Wüste kennengelernt. Wie das so ist, kommt man ins Gespräch und es stellt sich heraus, dass die beiden in Kaunas Litauen leben. Nachdem wir von unseren Reiseplänen berichten, werden kurzerhand Koordinaten und Telefonnummern ausgetauscht, falls uns unser Weg über Kaunas führt.
Was sollen wir sagen: „Hier sind wir Werner“ !
Wir haben vor einer Woche schon mal bei Werner und seiner Frau angeklingelt und uns angekündigt und nach einem Stellplatz in Kaunas gefragt. Nun kurz hinter der Grenze geben wir bescheid, dass wir angefahren kommen und kurz vor Kaunas sind. Das Empfangskomitee steht bereit, Werner winkt von einem Parkplatz und fängt uns bei der Einfahrt in die Stadt ab. Nach einer kurzen Begrüßung fährt er voraus zu einem privaten Jachtclub, in dem er Mitglied ist. Hier können wir zwischen selbst gebauten Booten, die darauf warten wieder ins Wasser gesetzt zu werden, parkieren. Ein paar Katzen haben schnell erkannt, dass es bei uns etwas zu holen gibt und platzieren sich vor Maggie. Bevor wir Werner verabschieden bekommen wir noch eine Führung über das Gelände und er zeigt uns sein selbst gebautes Boot. Wir verabreden uns bis zum nächsten Morgen, denn da wollen wir gemeinsam die Stadt erkunden.
Pünktlich holt Werner uns bei leichtem Nieselregen ab, unser erstes Ziel ist das Pažaislis-Kloster
unweit des Jachtclubs auf dem wir stehen. Am Westufer des Sees auf einer malerischen, mit Kiefern bewaldeten Halbinsel liegt die Klosteranlage von Pažaislis, die als eines der schönsten barocken Ensembles in Litauen gilt, ein Meisterstück des Hochbarock und einer der form- vollendetsten Sakralbauten Nordosteuropas. Wir haben es eigentlich nicht so mit Kirchen, aber im Baltikum kommt man da halt nicht so einfach herum. Wir haben versucht dies mit den Kameras einzufangen, aber seht selbst:
Für uns geht es weiter zum IX Fort Kaunas, das IX. Fort befindet sich etwas außerhalb von Kaunas. Es gehört zwar zu den im 19. Jahrhundert errichteten Forts des zaristischen Russland, wurde jedoch erst nach dem Ersten Weltkrieg fertiggestellt. Bereits seit 1958 ist das 9. Fort ein staatliches Museum mit eindrucksvoller Dokumentation der Verbrechen der deutschen Besatzungszeit. In einem neuen Gebäude des Museums wird auch an die ermordeten Roma und an die litauischen Opfer der späteren Sowjetherrschaft erinnert.
Nach einer Stärkung in einem Grillrestaurant, machen wir uns auf dem Weg zu der nächsten Sehenswürdigkeit dabei kommen wir noch an Litauens größtem Automarkt vorbei, so weiß Werner zu berichten.
Auf dem Weg zu einem Aussichtspunkt oberhalb der Seilbahn von Aleksotas finden wir ein LKW und Fahrzeugmuseum was leider geschlossen hat, doch auch auf dem Hof der zugänglich ist, stehen einige schöne Exemplare sowie ein Magirus.
Der Tag neigt sich dem Ende, wir haben viel gesehen was wir alleine wahrscheinlich nicht gesehen hätte. Vielen Dank Werner für den tollen Tag in Kaunas.