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Ein neues Jahr und der Schwarzbrenner vom Plage Blanche

Ein neues Jahr und der Schwarzbrenner vom Plage Blanche

Nach den Weihnachtsfeiertagen ging es für uns wieder raus aus Agadir, wir sehnten uns mal wieder nach Sonne, Strand und Meeresrauschen. So konnten wir uns noch gut an einen Platz erinnern den wir vor zwei Jahren mit dem Team Beule angesteuert hatten. Im Ort Sidi Bibi ging es rechts weg über einige flache Sanddünen bis zum Strand, hier an der Steilküste blies der Wind ganz ordentlich. Wir suchten uns einen Platz auf einem Plateau, aber nicht ohne vorher dem Militärposten „Hallo“ zu sagen. Dieser war wie gewohnt freundlich. Inzwischen sind die kleinen Militärposten an der ganzen Küste zu finden, alle 3 km steht so ein Container mit Klimaanlage, Solar und Wassertank. In den meisten Fällen mit nur einer Person besetzt. Bei unserer Stellplatzsuche kamen wir dem nächstgelegenen Militärposten auch sehr nahe, so dachten wir schon das es Probleme geben könnte als zwei junge Männer auf uns zu kamen. Nach einer freundlichen Begrüßung stellte sich jedoch heraus das die Jungs nur einen Schluck Diesel für Ihr Taxi brauchten. Es sah so aus als ob sie sich für Ihre freien Tage schick gemacht hatten und dann mußten sie auch noch den Diesel mit dem Mund aus Maggie´s Tank saugen. Hier habe ich ihnen natürlich den Vortritt gelassen, hatte ich doch gerade den leckeren Biergeschmack von der Feierabenddose im Mund und wollte mir diesen nicht verderben. Nun konnten wir sicherer nicht stehen, die Jungs versichert uns das man hier beruhigt stehen könne und boten uns noch an, sollte es irgendwelche Probleme geben brauchten wir nur zum höhergelegenen Posten kommen. 

 

 

Wir sind nun schon einige Zeit unterwegs und so wird es mal Zeit für große Wäsche, dies alles erledigen wir auf dem Campingplatz Takat. 

Am nächsten Tag belohnen wir uns für die am Vortag getätigten hauswirtschaftlichen Arbeiten und essen im Zentrum von Sidi Bibi eine leckere Tajine.

 

Unsere Fahrt geht weiter über Mirleft wo wir uns noch mit frischem Gemüse eindecken, anschließend finden wir einen Platz für die Nacht an einer Fischhalle, an der es jedoch aktuell zur Winterzeit ruhig zugeht. 

Silvester kommt mit Riesen Schritten, wir beschließen den Jahreswechsel auf dem Campingplatz Erkounte Park zu verbringen. Hörten wir doch von anderen Reisenden das es hier im Restaurant eine super Fischplatte geben soll. Der marokkanische Platzbetreiber hat viele Jahre als Koch in Dänemark gearbeitet. Doch zunächst ging es für uns nach Legzira, die spektakulären Steintore bewundern die das Meer dort geschaffen hat.  Als Belohnung gab es dann am Abend sensationell leckeren Fisch.

Über eine steil abfallende Piste gelangt man vom CP zu dem einsamen Strand mit der tosenden Brandung. Nach einem Neujahrs Katerfrühstück verbrachten wir hier den Tag mit faulenzen.

 

Anfang Januar ging es dann für uns weiter. Wir fuhren etwas in Richtung Landesinnere, genauer gesagt nach Guelmim. Die Provinzhauptstadt die schon seit dem 11. Jahrhundert Handelszentrum und Ziel großer Karawanen war, die aus Mauretanien und dem Senegal durch die Sahara bis hierher zogen.Wir durchfuhren Sidi Ifni und kamen auf eine schöne hügelige Strecke. Ziel des heutigen Tages war die Oase Tighmert. Sie liegt etwas außerhalb von Guelmim und in der Oase gibt es noch weitere kleine Dörfer. Die Oase besteht aus einem riesigen schatten spendenden Palmenwald und vielen kleinen Lehmhäusern, einige sind schon zerfallen. Auffällig ist die Wasserführung die durch viele kleine gemauerte Kanäle erfolgt. Hier in dem schönen ruhigen Fleckchen treffen wir auf dem Platz Aain Nakhla auf Salah. Wir werden sehr freundlich empfangen und Salah zeigt uns sein Gelände und das Haus mit einigen Zimmern. Ein wirklich schöner erholsamer Ort mit einem tollen Garten zum chillen. 

Am nächsten Tag unternehmen wir eine 10 Kilometer Wanderung flußaufwärts bis zu einer Staumauer und der Quelle, die über die vielen Kanäle die Oase mit Wasser versorgt. Am Abend sitzen wir bei Salah auf der Innenterasse des Hauses und genießen Rindfleisch und Ziegen Tajine. 

Am Samstag dem 06. Januar fahren wir zum großen Kamelmarkt. In Guelmim fand früher der größte Kamelmarkt ganz Afrikas stand. Sogar bis ins Zwanzigste Jahrhundert wurden in Guelmim wöchentlich mit fünfhundert Dromedaren gehandelt. Doch durch den Westsaharakonflikt und der immer stärker werdenden Sesshaftigkeit der Nomaden, verlor der Markt Guelmims immer mehr an Bedeutung. Hier treffen wir kurz auf das Team Jumbo mit Anja und Peter. Mit den beiden hatten wir schon seit einiger Zeit WhatsApp Kontakt. Leider war es nur ein kurzes Parkplatztreffen, aber wir wollen uns noch einmal demnächst verabreden um einige Reiseinformationen auszutauschen.

Der Markt wirkte auf uns gesittet und aufgeräumt, ganz anders wie wir es vom Markt aus Had Draa kannten. Da wir im Moment kein Dromedar oder Esel brauchten zog es uns auf den angeschlossenen Gemüsemarkt. Frische Kräuter, Tomaten, Kartoffeln, Paprika und Gurken landeten in unseren Rucksäcken. Anschließend gingen wir noch durch die Schlachtergasse und besorgten uns eine leckere Zigenkeule. Das Wetter war etwas regnerisch und stürmisch, naja es kann nicht immer die Sonne scheinen und für das Land ist der Regen gut. Wir fahren aus de Stadt heraus und suchen uns einen Stellplatz oberhalb vom Plage Blanche. Der Wind pfeift ordentlich hier oben. Und wie soll es anders sein kommt kurze Zeit später der Militärposten angewackelt. Diesmal ist es ein etwas größerer Stützpunkt mit mehreren Leuten. Wir müssen unsere Namen und Passnummer in ein Buch eintragen. Aber wie gewohnt alles sehr freundlich und problemlos. Wir sind gerade dabei das Abendessen vorzubereiten da kommt Adip um die Ecke. (auch vom Militär) Er begrüßt uns herzlich und lädt uns zu seinem Freund Ibrahim ein, der unten am Strand in einem Verschlag haust. Das wirft unsere Essenspläne für heute komplett über den Haufen, denn wir sind auch zum Fischessen eingeladen. Freudig und erwartungsvoll machen wir uns kurze Zeit später auf den steilen Abstieg zu der Fischerhütte. Wir werden von Ibrahim und seinem Kumpel (dessen Namen ich leider vergessen habe) begrüßt und auch Adip sitzt auf einer Matratze in der Ecke. Es ist kuschelig warm und wir lümmeln uns auf die Matratzen, die überall auf dem Boden verteilt sind. Wie soll es anders sein gibt es erst mal einen Tee für alle, Ibrahim ist währenddessen dabei den Fisch zu grillen. Es duftet fantastisch. Adip spricht ein Kauderwelsch aus Französisch, Englisch und Arabisch. Die beiden anderen können nur Arabisch. Trotz allem verstehen wir uns super und es wird viel gelacht. Mit den Händen wird anschließend im Kreis sitzend der vorzüglich schmeckende Fisch verspeist. So gut haben wir noch in keinem Restaurant gegessen. Auch das Brot was es dazu gibt ist im Lehmofen vor der Tür selbst gebacken. Anschließend gibt es noch einen ……..Schnaps………. Moment bitte, was gibt es ??? Wir sind schließlich in einem muslimischen Land. Ist es das möglich?  Und tatsächlich sind wir zu Gast bei Ibrahim (Namen wurden geändert) dem Schwarzbrenner vom Blage Blanche! Er nennt es liebevoll Sahara Whisky. Es gibt nur ein Glas das nacheinander herumgereicht wird. Recht hochprozentig aber fruchtig. Ich bin so neugierig das mir Ibrahim im Nachbarverschlag stolz seine Apparatur zeigt. Der Gaskocher brennt so vor sich hin, die Kühlwendel führt durch eine mit Wasser gefüllte Wanne und am Ende tröpfelt der Sahara Whisky in eine Flasche. Keine Panik wir können noch gucken!

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