Wüste Gobi
Mit einer Fläche von rund 1,6 Millionen Quadratkilometer ist die Wüste Gobi, gelegen in Zentralasien, eine der größten und auch ältesten Wüstenregionen der Welt. In der mongolischen Sprache heißt das Wort Gobi so viel wie Wüste und bezeichnet damit eine Region. Mitten durch die Gobi verläuft die Grenze zwischen China und der Mongolei. Wir durchstreifen mit unseren Fahrzeugen schier endlose Steppen. Auf dem Weg in die Wüstenlandschaft, treffen wir nur auf wenige Nomaden, dafür aber auf stattliche Kamelherden.
Wir verlassen die Hauptstadt Ulaanbaatar, mit dem Ziel noch einige Punkte aus dem Reiseführer aufzusuchen, bevor es nach China geht. Jaaa es geht nach China, ist das nicht sensationell ?
Schnell haben wir uns gemeinsam in unserer kleinen Reisegruppe auf ein paar Sehenswürdigkeiten geeinigt und fahren durch die sagenhafte Natur der Mongolei.
Wir kommen zu den bunten Sedimentgesteinen „Tsagaan Suvarga“. Hier finden wir die einzigartigen durch Regen und abfließendes Wasser geformten bunten Erosionsreste, die weißen und roten Stupa.
Im Licht der untergehenden Sonne lassen wir uns von dem Lichtspiel verzaubern, denn die kegelartigen Formen wirken wie inszeniert.
Für uns geht es weiter zum Nationalpark Gurten Sajchan, hier sehen wir die atemberaubende dramatische Landschaft rund um Yolyn Am, die „Geierschlucht“. Hier sollen am blauen mongolischem Himmel zahlreiche Geier kreisen, daher auch der Name. Wir haben bei unserer Wanderung, tief in die Schlucht hinein, jedoch kein Glück und sehen nicht einen einzigen der imposanten Vögel, die durchaus eine Flügelspannweite von knapp drei Metern erreichen können.
Die Anfahrt in die Schlucht war durch starke Regenfälle vor einiger Zeit auch recht anspruchsvoll für unsere Fahrzeuge und natürlich auch für die Insassen. Vieles ist durch den Regen und die Wassermassen ausgewaschen oder weggespült worden.
Am Ende des Tages übernachten wir auf einer Bergwiese an der Ausfahrt der Schlucht, der aufziehende Sturm lässt die schweren LKW´s gehörig wackeln. So werden wir, müde von den Erlebnissen des Tages, sanft in den Schlaf geschunkelt.
An dem kleinen Ort Bajandalaj endet die, bis dahin recht gute Teerstraße, die aber streckenweise auch von den Wassermassen beschädigt wurde.
Wir steigen in die Piste ein und fahren 60 Kilometer auf mehr oder weniger miserabler Piste in Richtung Sanddünen der Gobi, wir finden einen schönen Stellplatz für die Nacht.
Früh morgens klopft es an unserer Tür, vorab hörten wir schon ein Motorrad sich durch den Sand wühlen. Obwohl wir uns abseits der Hauptpiste hinter den Dünen versteckt haben, hat uns dieser Mongole gefunden. Ich will mir gerade die Zahnbürste in den Mund stecken, als dieser an der Tür klopft. Ich öffne lediglich in Unterhose bekleidet ein wenig das Fenster, doch das hindert ihn nicht daran neugierig zu versuchen seinen Kopf durch die kleine Öffnung zu stecken. Er redet gleich gestikulierend in mongolischer Sprache drauf los, ich tue es ihm gleich und erzähle ihm in deutsch so einiges vom Reiseleben und das ich eigentlich lieber erst Frühstücken möchte, als mit ihm hier an der Tür zu plaudern. Daraufhin fängt er an zu lachen, wir lachen gemeinsam ohne zu begreifen, was der gegenüber möchte. Letztendlich verstehen wir aber, dass die am Vortag gesichtete Herde von Pferden ihm gehört und er auf der Suche nach Ihnen ist. Er gibt uns noch zu verstehen das wir die Hauptpiste nehmen und nicht durch die Dünen fahren sollen. Da wir kein Rauchwerk für Ihn an Bord haben, trollt er sich bald auf seinem Moped von dannen. Sein englisch begrenzte sich auf folgende Wörter: Horse, Smoke, Home. Und es war ein Ansatz von Kommunikation möglich das wir diese Dinge verstanden haben.
Wir beginnen den Tag mit einer Wanderung durch die hohen Sanddünen rund um unseren Stellplatz. Wir sehen viele kleine Eidechsen und auch Agamen. Ab und an sieht man kleine schwarze Käfer, die sich durch den Sand bewegen und die dabei lustige kleine Muster hinterlassen. Zusammen suchen wir noch das einsame Kamel, das ich bereits am Vortag auf einer Streiftour durch die Dünen gesichtet habe. Hinter einer der vielen Dünen entdecken wir schließlich das Tier und laden es zu einem Fotoshooting mit uns ein. Ganz geheuer ist uns die Situation mit dem Kamel dann doch nicht und wir gehen maximal auf Armlänge an das Tier heran. Wenn der Nomade von heute früh noch einmal vorbeischaut, werden wir ihm von dem Tier berichten.
Die beiden haben einen Platten, da ist man gern mal behilflich.
Die Belohnung nach der Pistenfahrt in die Schlucht.